Dienstag, 28. Januar 2020

Das Jahr der Ratte


Goauche auf Papier, ca 190 x 150 cm, Januar 2020

Das chinesische Jahr der Metall-Ratte, vom 25. Januar 2020 bis 11. Februar 2021



Die Ratten auf dem Bild sind aber eher Zufall. Ich war fasziniert von den beiden Ratten, Kiki und Donna, die mein Neffe Beat besitzt. So sind sie in mein Bild gewuselt und haben sich dort niedergelassen, um an einer Verwandlung teilzunehmen und dabei noch vielen anderen Wesen zu begegnen.




Zu Besuch in Hamburg, 1. Januar 2020


Selfies mit meinen Bildwesen







Sonntag, 5. Januar 2020

Ufer




Bevor wir zu neuen Ufern aufbrechen, reise ich noch einmal und wahrscheinlich noch viele Male zu einem anderen Ufer, meinem warmen Pol am andere Ende der Welt.

Wetter, Klima, Fischer. Touristen, indische und europäische, Händler. Ein einfaches, für den Moment sorgloses Leben, eingehüllt in Monotonie, aus der hier und da eine Poesie des Augenblicks fällt, angeflogen kommt, mich wieder verlässt.
Krähen, Palmen, Ozean, Hitze. Die Elemente, wie sie sich an diesem Ufer zeigen, mit dem Rauschen der Arabischen See, dem Schnarren, Krähen, Rollen der tropischen Fauna und der Keralischen Sprache Malayalam im Ohr, werde ich noch lange in mir spüren wie eine ölige Schicht. Es ist diese Schicht, von der ich zehre, die mich nährt, während die äußere Schicht aus Schweiß und ayurvedischen Ölen schon lange eingezogen und abgewaschen ist.
Was bleibt? Was vermischt sich, integriert sich in die neue Reise 2020?
Was kann ich ändern? Was geben in eine Welt hinein, die von menschenverursachten Katastrophen wie dem wohl unrettbar veränderten Klima bestimmt wird? Der Wahnsinn einzelner Mächtiger droht die Welt zugrunde zu richten. Doch es werden wieder diejenigen am meisten leiden, die am wenigsten dafür können, insbesondere Kinder.
Kinder, denen die Zukunft gehört.

Möge es für alle Menschen auf der Flucht vor Zerstörung ihres Lebensraumes, ihrer Familien, ihres eigenen Lebens, rettende und freundlichere Ufer geben!

Den Blick auf die Kinder richtet der jährlich ausgerichtete UNICEF Fotowettbewerb.
Einige Fotografien sind derzeit in der Ausstellung "Die vier Elemente" in der Kunstkammer Rau des Arp Museums in Rolandseck zu sehen, wo sie in Verbindung treten mit alten Gemälden aus der Sammlung Rau für unicef.
In meinem letzten Schreibworkshop am Arp Museum, nur einige Tage vor Jahreswechsel, haben wir uns mit dieser Ausstellung befasst, und nicht zum letzten Mal. Die Ausstellung wird am 25. April, dem zweiten Schreibtag am Arp Museum 2020, wieder Thema sein.



Termine und Informationen zu den Schreibtagen am Arp Museum siehe "projekte/ künstlerworkshops" auf diesem Blog.


 https://arpmuseum.org/ausstellungen/wechselausstellungen/aktuell/kunstkammer-rau-die-vier-elemente.html

https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/foto-des-jahres/infos-zum-wettbewerb

Helfen wir mit!

https://www.unicef.de/informieren/ueber-uns/unicef-einfach-erklaert


Und vergessen wir dennoch nicht, die Poesie einzulassen!




blau

kurz vor zwielicht spendet
der himmel kühle

krähen schaukeln auf augenhöhe
in den krallenfingern der bäume vor
meinem balkon
lauern auf beute noch bevor
die händler die bühne betreten mit
körben voller hoffnung.




gott

gott ist in krähen und quallen in
hunden und sardinen
seinwillegeschehe
der krähenquallenhundssardinengott
wohnt hier am horizont
ein paravent aus dunkelviolettem stoff
davorgezogen







Fotos: Kovalam Beach, Oktober 2019