Seit 2019 schreiben wir uns. In Spiegelschrift handgeschriebene und künstlerisch gestaltete eigene und Welt-Literatur sowie Kommentare zum aktuellen Geschehen, privat wie global. Auf Postkarten, Plakaten, in Briefen, Buchobjekten, ausufernden bis installativen Formaten, Material-Collagen und Konstellationen.
Kennengelernt haben wir uns bei meiner Residenz-Ausstellung im September 2019 in Sanary, L'Atelier des Artistes, wo ich einige meiner poetischen Texte als Gewebe in Spiegelschrift zeigte. Siehe Postings Oktober 2019 auf diesem Blog.
Bei unseren Treffen in Köln oder Sanary nimmt unser Briefkunst-Projekt jedesmal neue Wendungen, neue Ideen fließen ein, der Wind bläst aus und in andere Richtungen. Eine erste Ausstellung ist in Planung.
Laurence reagiert mit einem Gleichnis aus der Bibel (Buch der Richter 9, 8-15) über Bäume: Olivenbaum, Feige, Weinstock oder Dornbusch werden gefragt, wer Gott sein möchte.
Work in progress.
Mistralschlaf
Als sei der Schlaf ein Wehen ein Wehen das
den Schlaf fortbläst bevor er eintreten kann durch
offene Türen und Fenster die Fensterläden sind
geschlossen Licht quillt durch die Spalten Mistral
rüttelt an den Läden
Ich zähle Zikaden Sie sind das Meer in Wellen und Rhythmen
Raspeln das Blau mahlen es über die Möglichkeit von Blau in
zikadengrüne Kakophonie
Da draußen steht der Mond
da drinnen geht Erinnerung
Mistral Sleep
As if sleep was a swaying a swaying that
blows away sleep just before it is about to enter through
open doors and windows shutters closed light melts through slits
Mistral shaking shutters
I count cicadas
rhythm and rime of the sea
rasping grinding blue beyond the possibility of blue
Cicadagreen cacophony
Out there stands the moon
inside wander memories
Das künstlerische Treffen wird von einer Hitzewelle begleitet.
Ausflüge und Spaziergänge sind nur am frühen Morgen und Abend möglich.
Nächtlicher Seidenbaum und Lichtprojektionen in Hyères
Sterne und Andenken an die Wäscherinnen
Über Hyères liegt die Villa Noailles. In den 1920er Jahren errichtete sich dort das illustre Künstler- und Mäzenatenpaar Marie-Laure und Charles de Noailles auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters eine Residenz.
1929 wurde dort der surrealistische Film "Les Mystères de Chateau des Dé" von Man Ray gedreht.
Ausblick von der Villa Noailles über Hyères
Die alte Glocke des ehemaligen Klosters
Morgenspaziergang durch Sanary nach Portissol, wo ich einen Hitzetag im Wasser und im Café verbringe mit Schreibkladde und Zeichenstift.