Mittwoch, 21. Juli 2021

Flut

Wachskreiden, Gouache und Kohlestift auf Leinwandpapier, 140 x 180 cm


Vergangene Woche stürzte sich eine Flutkatastrophe zwischen die Pandemiewellen. Es sei die Rache der kleinen Flüsse, hörte ich, in deren Schleifen und Schlingen kleine Dörfer lagern. Im heftigen Dauerregen schwollen sie an, traten über die Ufer. Das Hochwasser zerstörte, zermalmte Autos, Häuser, Dörfer, Felder, Tiere und brachte mehr als hundertfünfzig Menschen den Tod, darunter Kinder, Helfer, Feuerwehrleute.
Opfer, die, wie sich nun herausstellt, wahrscheinlich zu einem großen Teil hätten vermieden werden können, hätte man an manchen Stellen rechtzeitig und verantwortlich gehandelt.
Und wenn, ja wenn, wir alle die Stimme der von uns Menschen geplagten, lädierten oder zerstörten Natur gehört und rechtzeitig verantwortlich gehandelt hätten, würde es vielleicht zu solchen Katastrophen nicht in diesem Ausmaß oder auch nur nicht in der jetzt zu erwartenden Häufigkeit kommen. Wenn, ja hätte, würde, könnte, sollte... das etwa ein Signal für den Klimawandel sein?, höre ich in den Nachrichten und erfahre als nächstes, dass nun schon der zweite Milliardär die Schwerelosigkeit in einer Rakete im All genoss und wohlbehalten wieder auf der Erde gelandet sei. Ja, lasst uns doch in den Weltraum fliegen, um dort weiter zu schänden und zu rauben! Erst einmal aber müssen wir uns so bereichern, dass wir uns eine Rakete kaufen können, eine kleine wenigstens, besser aber eine richtig große. Und dann nix wie ins All!

Mir wird kalt, etwa so, mit dieser fast 40 Jahre alten Vision: https://www.youtube.com/watch?v=KQRaj1vcnrs

Von solchen Ereignissen erschüttert, zumal fast vor meiner Tür, wobei unser Dorf und die Umgebung gänzlich verschont blieben, wurde mein Bild, das ursprünglich Gedanken an einen Baumstamm oder Baumiges, Waldiges trug, zu einem Strom, einer Sturz- oder ja, zu einer apokalyptischen Sintflut.
















Dokumentation: 17. bis 21. Juli 2021