In den Dingen
Ich höre und sehe einige Sterne
Immer mehr Sterne kommen
Die Poesie ist in den Dingen
Sie hat einen hellen Rand und dunkle Augen
Die Poesie ist nicht menschengemacht
Sie ist mein kostbarster, zartester Flügel
Wie ich mich drehe, endlich,
nächtlich, sternenweit;
entfernt von Worten, durch Menschenhand gedrechselt
Ich bin die hörende Stimme
in der Nacht
Grafik, Aquarell und Tinte, (c) Eva Wal, VG Bild |
(c) Eva Wal, VG Bild |
(c) Eva Wal, VG Bild |
Mai
I
Ich öffne das Fenster
Eine dicke Blütensuppe quillt herein
Einzelne Klänge schwimmen auf der Oberfläche
Die Sonne berührt das Quittenbäumchen am Scheitel
II
Ich schaue den Meisen und Amseln zu
Ich lausche
Monsieur singen so zauberhaft,
Madame ist am Nestbau interessiert
Ich bewundere und besinge die
Fruchtknoten am Apfelbaum
Die Quitte leuchtet zu mir herüber,
verheißungsvoll sprechen die Beeren
Das Weidenzelt wartet auf Besuch und
mit seidigen Blättern lockt der Salbei
Gedanken fließen ins Abendlicht