fischer
das netz ist ausgeworfen
und wieder eingeholt
lallendes geschrei
nachahmung der natur
das leben quirlt aus
zusammengezurrtem garn
tropfen
sprudeln springen spritzen
fische
ersticken
vergeudete kreatur
ich warte auf den fang
das wort
das netz ist ausgeworfen
und wieder eingeholt
lallendes geschrei
nachahmung der natur
das leben quirlt aus
zusammengezurrtem garn
tropfen
sprudeln springen spritzen
fische
ersticken
vergeudete kreatur
ich warte auf den fang
das wort
es geschieht nicht mehr als dies
in der ersten morgenstunde
schaukeln die krähen auf den palmentellern
grau, anthrazit, eben noch schwarz
die luft ist erfüllt vom schnarren pfeifen
rasseln der tiere unsichtbar die meisten doch
geschäftig und flink verpassen sie
keinen moment ihrer lebenszeit
zu nutzen
hinter reihen bunt bemalten betons
tost das meer
hallaleio
der tag beginnt so
ein gecko verschwindet
mit meinen träumen
an den saugnäpfenden der
schweiß nächtlicher laken
kissen schütteln sich
häuser stöhnen:
noch ein tag!
salz in den poren der steine
porös wie alles hier
überquellend
das öde leben
schwappt und klebt
jeden tag hängt sich ein jeder ein stück weiter
an der wäscheleine zwischen anfang und ende
ich füttere eine krähe mit einer cashewnuss
habe sie zur freundin erklärt
vielleicht ist sie mein karma
auf geht’s durch die gassen
an den strand zu
chai tea food
hallaleio
der tag kommt so
die menschen
mit palmenblättern bepackt
fischernetze schleppend nach muscheln
tauchend hinter nähmaschinen ratternd
müßiggehend handelnd
bettelnd gaffend verendend
den hunden oder göttern nah
der morgen gehört den fischern
verkäufern flughunden touristen
selfie-shootern in der brandung die
boote kommen
und gehen schlafen
hallaleio hallaleio
der tag ist so
am mittag sticht die
sonne die hitze drückt
in der schwüle
ringen müll abgas lärm mit
papaya zimt und pippali pfeffer
um gleichgewicht
kerzen schmelzen in den strahlen
einer göttin hinterm horizont
lächelnd
eine von vielen
grinsend mit den augen
rollend vielarmig beschäftigt
angebetet in schwaden von sandelrauch
ketten von jasmin und zimbelschlag
aus dem staub an den straßen
erhebt sich wurzelwuchernd
der banyan tree
tempel und baum
von menschen geschmückt
beladen mit wünschen
und hoffnung wächst er bleibt
erde stamm blatt himmel
ein OM aus seinem schoß
die geister ruhen nie
hallaleio hallaleio
der tag vergeht so
der späte nachmittag bringt
aufgetürmte wolken
fäuste im himmel
von blitzen
durchzuckt
polternde drohungen
leer wie die netze
und das meer
bevor die dunkelheit fällt
prasselt der regen
los und der wind
pustet fort das
in der ersten morgenstunde
schaukeln die krähen auf den palmentellern
grau, anthrazit, eben noch schwarz
die luft ist erfüllt vom schnarren pfeifen
rasseln der tiere unsichtbar die meisten doch
geschäftig und flink verpassen sie
keinen moment ihrer lebenszeit
zu nutzen
hinter reihen bunt bemalten betons
tost das meer
hallaleio
der tag beginnt so
ein gecko verschwindet
mit meinen träumen
an den saugnäpfenden der
schweiß nächtlicher laken
kissen schütteln sich
häuser stöhnen:
noch ein tag!
salz in den poren der steine
porös wie alles hier
überquellend
das öde leben
schwappt und klebt
jeden tag hängt sich ein jeder ein stück weiter
an der wäscheleine zwischen anfang und ende
ich füttere eine krähe mit einer cashewnuss
habe sie zur freundin erklärt
vielleicht ist sie mein karma
auf geht’s durch die gassen
an den strand zu
chai tea food
hallaleio
der tag kommt so
die menschen
mit palmenblättern bepackt
fischernetze schleppend nach muscheln
tauchend hinter nähmaschinen ratternd
müßiggehend handelnd
bettelnd gaffend verendend
den hunden oder göttern nah
der morgen gehört den fischern
verkäufern flughunden touristen
selfie-shootern in der brandung die
boote kommen
und gehen schlafen
hallaleio hallaleio
der tag ist so
am mittag sticht die
sonne die hitze drückt
in der schwüle
ringen müll abgas lärm mit
papaya zimt und pippali pfeffer
um gleichgewicht
kerzen schmelzen in den strahlen
einer göttin hinterm horizont
lächelnd
eine von vielen
grinsend mit den augen
rollend vielarmig beschäftigt
angebetet in schwaden von sandelrauch
ketten von jasmin und zimbelschlag
aus dem staub an den straßen
erhebt sich wurzelwuchernd
der banyan tree
tempel und baum
von menschen geschmückt
beladen mit wünschen
und hoffnung wächst er bleibt
erde stamm blatt himmel
ein OM aus seinem schoß
die geister ruhen nie
hallaleio hallaleio
der tag vergeht so
der späte nachmittag bringt
aufgetürmte wolken
fäuste im himmel
von blitzen
durchzuckt
polternde drohungen
leer wie die netze
und das meer
bevor die dunkelheit fällt
prasselt der regen
los und der wind
pustet fort das
hallaleio hallaleilo
der tag war so
hallaleio
hallaleio
hallaleio
hallaleio
eine seidenraupe webt sich mir entgegen
ich fingere nach dem faden
spiel zwischen zeichen und maschen
ich fingere nach dem faden
spiel zwischen zeichen und maschen
Gedichte, Skizzenbuch, Fragmente und Fotos, Kovalam Beach, Kerala, Südindien, Oktober 2019