Montag, 24. November 2025

In den Dingen


Ich höre und sehe einige Sterne
Immer mehr Sterne kommen
Die Poesie ist in den Dingen
Sie hat einen hellen Rand und dunkle Augen

Die Poesie ist nicht menschengemacht
Sie ist mein kostbarster, zartester Flügel
Wie ich mich drehe, endlich,
nächtlich, sternenweit;
entfernt von Worten, durch Menschenhand gedrechselt

Ich bin die hörende Stimme

in der Nacht

 




 

Ich sehe die Dinge an

 

Bin auf Kontinenten

                        meiner Liebe meiner Wurzeln

            meiner Flügel

 

Bin hier auf meiner Scholle in allen Farben

 

Meine alte Dame umhüllt mich hält mich

 

Meine alte Dame aus hölzernem Ständerwerk und Lehm

 

Ich wähle aus, frage die Dinge:          warum bleibt ihr so lange?

Was wollt ihr von mir?                       Was will ich von euch?

 

Erinnerungen stehen in allen Räumen

 

Da draußen Himmel und Horizont

 

Was wäre der Wald ohne Bäume?

 

 

 













 

Zwei Gedichte von mir mit (unbearbeiteten) Fotos von Franka Leehr (c) von Dingen, die mit mir in meinem alten Fachwerkhaus leben. Schnitzereien, Tonkopf, Masken, Malereien sind künstlerische (Er)Zeugnisse meines Lebens, andere Dinge gesellen sich dazu: Pflanzen, Farben, Pinsel, Bücher, Schmuck. Sie stehen in lebendiger Beziehung miteinander und zu mir; eine durch und durch belebte Welt.

 

Und so singe ich mit dem romantischen Dichter Joseph von Eichendorff :

 

Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort

Und die Welt hebt an zu singen, triffst Du nur das Zauberwort.