Ich höre und sehe einige Sterne
Immer mehr Sterne kommen
Die Poesie ist in den Dingen
Sie hat einen hellen Rand und dunkle Augen
Die Poesie ist nicht menschengemacht
Sie ist mein kostbarster, zartester Flügel
Wie ich mich drehe, endlich,
nächtlich, sternenweit;
entfernt von Worten, durch Menschenhand gedrechselt
Ich bin die hörende Stimme
in der Nacht
Ich sehe die Dinge an
Bin auf Kontinenten
meiner Liebe meiner Wurzeln
meiner Flügel
Bin hier auf meiner Scholle in allen Farben
Meine alte Dame umhüllt mich hält mich
Meine alte Dame aus hölzernem Ständerwerk und Lehm
Ich wähle aus, frage die Dinge: warum bleibt ihr so lange?
Was wollt ihr von mir? Was will ich von euch?
Erinnerungen stehen in allen Räumen
Da draußen Himmel und Horizont
Was wäre der Wald ohne Bäume?
Zwei Gedichte von mir mit (unbearbeiteten) Fotos von Franka Leehr (c) von Dingen, die mit mir in meinem alten Fachwerkhaus leben. Schnitzereien, Tonkopf, Masken, Malereien sind künstlerische (Er)Zeugnisse meines Lebens, andere Dinge gesellen sich dazu: Pflanzen, Farben, Pinsel, Bücher, Schmuck. Sie stehen in lebendiger Beziehung miteinander und zu mir; eine durch und durch belebte Welt.
Und so singe ich mit dem romantischen Dichter Joseph von Eichendorff :
Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort
Und die Welt hebt an zu singen, triffst Du nur das Zauberwort.